RHI Magnesita hat einen Konsortialvertrag mit dem russischen Unternehmen „ZiO-Podolsk“ (Teil des zum Rosatom-Konzern gehörenden Produktionsunternehmens der Aktiengesellschaft „Atomenergomash“ (AEM)) unterzeichnet, um bis 2023 für 1,5 Millionen Moskauer EinwohnerInnen die Nutzung einer erneuerbaren Energiequelle zu ermöglichen. RHI Magnesita wird für den Bau von vier neuen Müllverbrennungsanlagen Feuerfestprodukte, Materialien und Montagedienstleistungen liefern.
„Diese neue Partnerschaft ermöglicht es RHI Magnesita, das bereits das weltweit führende Unternehmen der Feuerfestindustrie ist, seine Führungsposition am Markt weiter auszubauen, indem es seine Präsenz auf dem Waste-to-Energy-Markt in der europäischen GUS-Region ausweitet“, erklärt Uwe Puesch, Head of Process Industries von RHI Magnesita. „Dieser Vertrag eröffnet dem Unternehmen nicht nur eine neue Kundenbeziehung, sondern auch die Möglichkeit, sich an einem aus ökologischer Sicht wichtigen Projekt zu beteiligen.“
Das Projekt besteht aus vier Anlagen in der Oblast Moskau: im Rajon Woskressensk im Süden, Naro-Fominsk im Westen, Noginsk im Osten und Solnetschnogorsk im Norden. Jede Anlage wird über drei Müllverbrennungslinien verfügen. Insgesamt werden die Anlagen, die eine Neuausrichtung der Abfallverwertung in der russischen Hauptstadt darstellen, den Restmüll von etwa 5 Millionen EinwohnerInnen verwerten und etwa 1,5 Millionen BürgerInnen mit Strom versorgen. Die Kapazität jeder Anlage ermöglicht die Erzeugung von 75 MWe Strom.
Stefan Rathausky, Head of Business Unit Industrial von RHI Magnesita, ergänzt zum Vertrag: „Dies stellt einen fantastischen Expansionserfolg für unser Unternehmen dar. Die Unterzeichnung dieses Vertrages hat RHI Magnesitas Präsenz in den CIS-Staaten erhöht und ein Standbein in Russland geschaffen. Dies entspricht den strategischen Prioritäten des Unternehmens. Gleichzeitig werden diese Anlagen die Anzahl der Mülldeponien erheblich reduzieren und das Abfallmanagement durch die Verarbeitung von 2,8 Millionen Tonnen Restmüll pro Jahr optimieren.“
Waste-to-Energy (WtE) ist eine fortschrittliche Methode zur Stromerzeugung bei gleichzeitiger Entsorgung ungefährlicher Abfälle, die nach dem Recycling übrig bleiben. Bei der Verbrennung des Abfalls wird Wasser erhitzt. Der dabei entstehende Dampf treibt eine Turbine an, die wiederum Strom erzeugt. Die Verbrennung ist eine besonders nachhaltige Alternative zu Mülldeponien, die große Mengen an Treibhausgasen wie Methan freisetzen. Die entstehenden Gase werden gefiltert und gereinigt, sodass die Umweltbelastung verringert wird. Die neuen Anlagen mit der Bezeichnung „Moskau 1-4“ sind Teil des russischen Programms „Grüner Tarif“, das 2017 zur Förderung erneuerbarer Energien eingeführt wurde.
Im Rahmen des Vertrags arbeitet „RHI WOSTOK SERVICE“ mit „ZiO-Podolsk“, dem Produktionsunternehmen von „Rosatom“, zusammen. „ZiO-Podolsk“ ist Erstausrüster und Lieferant von Energieanlagen für die Verbrennungsanlagen, die in Russland gebaut werden. „ZiO-Podolsk“ liefert je drei Kessel für jede der vier Anlagen.
Die Anlagen sollen bis 2023, wenn alle vier Anlagen voll funktionsfähig sind, schrittweise in Betrieb genommen werden.