Die Schwere und Dringlichkeit der Klimakrise sind immer deutlicher erkennbar. Die Weltwirtschaft muss rasch handeln und die CO2-Emissionen bis zum Jahr 2030 um die Hälfte reduzieren. Bis 2050 sollen die Nettoemissionen Null betragen. RHI Magnesita treibt die Klimaschutzmaßnahmen des Unternehmens voran. |
Unsere Klimastrategie und der erzielte Fortschritt werden regelmäßig durch den Verwaltungsrat sowie die obere Führungsebene geprüft. Eine detaillierte Bewertung von Klimarisiken für unser Unternehmen wurde durchgeführt. Diese umfassen neben physischen Risiken wie extremen Wetterereignissen, Betriebsunterbrechungen oder Unterbrechungen der Lieferkette auch Übergangsrisiken wie aktuelle und neue Vorschriften, Technologie, Markt und Reputation.
2019 haben wir erstmals unsere klimarelevanten Daten an CDP (ehemals Carbon Disclosure Project) berichtet und wurden mit einem C-Rating bewertet. Wir beschäftigen uns auch intensiv damit, wie wir die Empfehlungen der Taskforce on Climate-related Financial Disclosures (TCFD) umsetzen können.
Umsetzung der TCFD Empfehlungen |
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Governance |
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Risiko Management |
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Strategie |
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Ziele |
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2019 haben wir unser Ziel für die Senkung von Emissionen nach oben revidiert und durch die Einbeziehung von Scope-3-Emissionen von Rohstoffen nahezu verdoppelt. Wir haben uns somit nun verpflichtet, die Scope 1, 2 und 3 Emissionen (Rohstoffe) bis 2025 um 15% zu reduzieren und gleichzeitig die Energieeffizienz um 5% zu steigern. Wir untersuchen zudem, wie RHI Magnesita ein Science-Based Target für CO2-Emissionen verabschieden könnte.
CO2-Emissionen |
Absolute Emissionen (Tonnen CO2) |
Relative Emissionen (t CO2 pro Tonne Produkt) |
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2018 (Basisjahr) |
2019 |
Veränderung zu 2018 |
2018 |
2019 |
Veränderung zu 2018 |
Scope 1 |
2.629.000 |
2.275.000 |
-354.000 |
0.85 |
0.81 |
-4.5% |
Davon geogene Emissionen |
1.413.000 |
1.194.000 |
-219.000 |
0.46 |
0.43 |
-6.7% |
Davon brennstoffbezogene Emissionen |
1.165.000 |
1.051.000 |
-114.000 |
0.38 |
0.37 |
-0.4% |
Scope 2 |
207.000 |
190.000 |
-17.000 |
0.07 |
0.07 |
1.3% |
Scope 3 (Rohstoffe) |
2.536.000 |
2.157.000 |
-379.000 |
0.82 |
0.77 |
-6.1% |
Gesamt |
5.372.000 |
4.622.000 |
-750.000 |
1.74 |
1.65 |
-5.0% |
Unsere Klimastrategie erstreckt sich auf unsere gesamte Wertschöpfungskette und umfasst folgende Elemente:
Rund 80% unserer Kunden kommen aus der Stahl- und Zementindustrie. Diese Industrien verursachen hohe CO2-Emissionen. Durch unseren Beitrag zur Verbesserung der Energieeffizienz in der Produktion dieser Kunden können auch die damit verbundenen Emissionen reduziert werden.
Unsere neuen Full-Service-Lösungen umfassen:
Geogene Emissionen aus Rohstoffen machen nahezu die Hälfte unserer direkten Emissionen (Scope 1 und 2) aus. Bei der Umwandlung von Rohmagnesit (MgCO3) in Magnesia (MgO), die Basis für zahlreiche Feuerfestprodukte, wird Kohlendioxid (CO2) freigesetzt.
Diese Prozessemissionen stellen einen weiteren wichtigen Schwerpunkt der F&E-Investitionen dar, wobei die Erhöhung des Recyclinganteils im Vordergrund steht. Durch den Einsatz von Recyclingmaterial können wir die geogenen Emissionen von Neumaterial vermeiden. Wir erhöhen den Recyclinganteil und bauen unsere globalen Recyclingkapazitäten aus.
Zudem erforschen wir Optionen zur bestmöglichen Abscheidung und Steuerung von Prozessemissionen.
Um die Entwicklung bahnbrechender Technologien zu ermöglichen, arbeiten wir mit Institutionen wie der European Cement Research Academy (ECRA) und dem K1-MET Konsortium zusammen, dem Stahlhersteller, Universitäten, Start-ups und Open-Innovation-Plattformen angehören. Darüber hinaus bauen wir Forschungspartnerschaften mit Universitäten sowie Accelerators, Start-ups und Open-Innovation-Plattformen auf.
Wir untersuchen unsere Möglichkeiten, Scope-3-Emissionen aus dem Stromverbrauch zu senken. Zudem wollen wir den Anteil erneuerbarer Energien an unserem Energiemix durch Erzeugung vor Ort und Zukäufe erhöhen.
Aufgrund der für unsere Produktion erforderlichen Temperaturen und Mengen sind wir aktuell nicht in der Lage, erneuerbare Energien als Primärenergiequelle zu nutzen. Daher sind unsere Produktionsstandorte nach wie vor von kohlenstoffintensiven fossilen Brennstoffen abhängig. Der Umstieg auf alternative Brennstoffe ist mit großen Herausforderungen verbunden, mit denen wir uns weiter auseinandersetzen.
Sofern möglich, stellen wir von Petrolkoks und Öl auf Erdgas, den saubersten fossilen Brennstoff, um. 2019 entfielen 53% des Energieverbrauchs des Unternehmens auf Erdgas.
Steigerung der Energieeffizienz
Neue Herstellungsverfahren ermöglichen es uns, die Energieeffizienz zu verbessern. So können wir jetzt beispielsweise Fertigteile in 2,5 Stunden trocknen, statt wie bisher in fünf Tagen.
Zudem können wir nun mit Feuerfeststeinen, die bei 200°C getempert werden, dieselbe Leistung erzielen, die bisher nur bei Brenntemperaturen über 1.500°C möglich war.
Durch Energieeffizienzinitiativen sollen bis zu 61 GWh pro Jahr eingespart werden; das entspricht mehr als 1% unseres Gesamtenergieverbrauchs im Jahr 2019.
Energie
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Unser Programm zur Reduktion von Stickstoffoxid- (NOx) und Schwefeloxidemissionen (SOx) macht gute Fortschritte. Ziel ist eine Senkung um 30% bis 2027. Bei unseren bestehenden Werken in China konnten wir dieses Ziel bereits erreichen. Unser neues Werk in Chizhou soll 2020 folgen. Bis 2025 streben wir dasselbe Ziel für unsere Werke in den USA an, danach folgen Europa und Südamerika.